Blonde Redhead Live Review: So mischt sich alt und neu

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„Pünktlich betreten die Zwillingsbrüder Simone und Amedeo Pace und die bezaubernde Kazu Makino das Columbia Theater. Wie alte Freunde heißt man sie willkommen, und freut sich über das Wiedersehen.“

Heute ist Berlin noch grüner als sonst. Es ist St. Patrick´s Day und in der ganzen Stadt wird der irische Nationalfeiertag gefeiert. Auch der Funkturm wird grün angestrahlt und man sieht viele Menschen mit grünen Mützen und Kleeblättern, die ausgelassen und fröhlich feiern.

Zum feiern kann einem an diesem Freitag auch sein. Zum einen steht das Wochenende vor der Tür und zum anderen steht endlich auch Blonde Redhead auf der Bühne.

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Leistungsstarke Legende

So richtig weg waren Sie ja eigentlich nie. In den letzten Jahren erschienen regelmässig neue Platten der New Yorker, u.a. 2014 das neunte Album ‚Barragán‘ und 2016 die Compilation ‚Masculin Féminin‘, eine Sammlung von alten Singles, B-Seiten und Raritäten. Das letzte Konzert im Lido ist aber schon eine Weile her und bis heute ist mir deshalb das Album ‚Misery Is A Butterfly‘ immer ein guter Begleiter gewesen.

Anlass für die diesjährige Tour ist neue EP ‚3 O’Clock‘ mit 4 neuen alten Songs. Auch diese Songs waren bisher nur als Skizzen und Rohversionen vorhanden und wurden jetzt noch einmal neu bearbeitet, umgestellt und neu arrangiert. Diesmal spielt die Band also im schönen Columbia Theater. Ausverkauft ist das Konzert leider nicht, aber es ist angenehm voll und die Stimmung in der Halle ist ausgelassen und gut.

Träumerisch begabt

Pünktlich betreten die Zwillingsbrüder Simone und Amedeo Pace und die bezaubernde Kazu Makino das Columbia Theater und das Berliner Publikum begrüßt die drei überherzlich! Wie alte Freunde heißt man sie willkommen und freut sich über das Wiedersehen.

Die neuen Stücke ‚Give Give‘ und der Titeltrack der neuen EP mischen sich hervorragend zwischen die alten Songs wie ‚Spring And By Summer Fall‘ und ‚23′ und es erscheint alles in einem guten Fluss. Zu manchen ruhigeren Stücken kann man sich an seinen Partner schmiegen und gefühlvoll träumen. Zu anderen wird auch in den hinteren Reihen heftig gerockt und mitgejubelt. Die Musik von Blonde Redhead wird deshalb auch gerne als Dream Pop beschrieben und das passt auch ziemlich gut.

Gealtert, nicht geändert

So gibt es zwischen den Stücken immer wieder großen Applaus und natürlich wird auch kräftig für eine Zugabe geklatscht. Genug Auswahl haben die drei Musiker ja und deshalb spielen Sie gerne noch weitere Songs aus ihrem riesigen Repertoire.

So mischt sich die Vergangenheit mit der Gegenwart und es ist gut zu wissen, dass Blonde Redhead auch nach über 20 Jahren das Publikum immer noch begeistern können. Wir sehen drei perfekt aufeinander eingespielt Musiker, die für Ihre Musik leben und sie voller Hingabe spielen.

Ein großes Lob muss man auch dem Lichttechniker bzw. der Lichttechnikerin des Columbia Theaters aussprechen. Es ist ihr Verdienst, dass die Band in einem schönen warmen Ambiente steht. Das verstärkt noch einmal die Musik und das gefällt auch dem Publikum.

Auf den Heimweg begebe ich mich, setze dazu meine Kopfhörer auf und freue mich wieder sehr über die ersten Takte von ‚Elephant Woman. Die Band ist schon übermorgen in Athen aber für einen Großteil des Publikums wird die Party zu Hause fortgesetzt.

Artikel und Bilder: Norman Zielasko.

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