Follow-Up from All These Animals – EP Review

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Am 26.07. veröffentlichte die Ein-Mann-Band All These Animals ihre neue EP Follow-Up. Ob mit dem Titel einfach nur lakonisch bezeichnet wird, dass es sich hier um den Nachfolger der vor genau einem Jahr erschienenen EP I Drew A Ghost handelt, bleibt unserer Phantasie überlassen. Was stimmt, ist, dass man die beiden Werke gut zu einem Album zusammenfassen könnte, da die vier neuen Stücke genau da weitermachen, wo I Drew A Ghost endete.

Mike Wilson stammt aus Brooklyn, lebt aber seit Jahren in Berlin. 2012 gründete er All These Animals als Trio. Nach personeller Umstellung führt er das Projekt nun als Ein-Mann-Band fort. Ohne Mittel für Studioaufnahmen und Sessionmusiker nahm Wilson die neue EP, wie die früheren, in „diversen Wohnungen“ auf und spielte mit teils geliehenen Instrumenten alle Musikspuren selbst ein.

Schroffe Poesie

Beschreiben lässt sich die Musik von All These Animals am ehesten als Alternative Folk Rock. Wilson singt mit interessanter eigener Intonation und einem Akzent, der eher britisch klingt. Seine Texte sind eigentlich Poesie: zeitlos, abgekürzt, schroff, nachdenklich stimmend. Wilson begleitet sich zunächst auf der Akustik-Gitarre. Dann schleicht sich immer wieder eine eigenköpfige E-Gitarre in die Lieder, kurz dissonant, eher konkurrierend, dann den Sound vergrößernd und verstärkend.

All These Animals (Mike Wilson) Follow Up EP Berlin Indie FolkMit wenig Mitteln viel erreichen

Die Produktion ist geschmackvoll reduziert, auf jede Ausstaffierung wird verzichtet. Die karg arrangierten Songs enden auch mal abrupt nach nicht mal zwei Minuten, wenn Wilson gesagt hat, was er sagen wollte. An die Meat Puppets muss ich beim Hören denken und bei meinem Lieblingsstück „Worms“ auch ein wenig an Marcy Playground.
Zu eben genanntem Stück kann ich nur sagen, dass es mich in seiner Kargheit und Unbestimmtheit irgendwo trifft. Die fiese Zeile „Only child of some ghost singing every dead gets ate from worm“ kommt auf einer so schönen Melodie, dass man sie einfach reinlässt und sogleich über den Inhalt der Worte seufzen will. Das anschließende „But I could love you, I could“ ist ein wohltuender Moment des Lichts.

All These Animals, der Band mit dem Faible für tragikomische CD-Cover, gelingt es, mit minimalsten Mitteln Großes zu bewirken. Die vier Songs machen Lust auf mehr. Mr. Wilson: ich wünsche Ihnen den größtmöglichen Erfolg mit Ihrer Musik, aber bitte verschwenden Sie das Geld nicht für ein professionelles Aufnahmestudio!

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Review: Bastian Geiken

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